Erster Markt der Nachhaltigkeit in Pinneberg – ein buntes Fest mit ernstem Hintergrund
Bürgermeisterin Urte Steinberg gewinnt Stadtwette / 2552 Euro für die Kita Heilig-Geist / Mehr als 125.000 Plastikdeckel gesammelt
Pinneberg – Lautes Trommeln, viele Mitmach-Aktionen und jede Menge Infos zum Thema Meeresverschmutzung – der erste Markt der Nachhaltigkeit in Pinneberg lockte zahlreiche gut gelaunte Zuschauer auf den Platz vor dem Rathaus. Unter dem Motto „Plastik – kommt gar nicht in die Tüte!“ hatten gemeinnützige und kommunaler Institutionen und Organisationen Stände aufgebaut, an denen diskutiert und informiert, aber zum Teil auch gebastelt und gespielt werden konnte. Der Vormittag wurde so zu einem bunten Fest mit ernstem Hintergrund.
Im Mittelpunkt standen jedoch das abwechslungsreiche Bühnenprogramm und eine Stadtwette mit Bürgermeisterin Urte Steinberg. Die Chefin des Rathauses hatte gewettet, dass die Pinneberger mindestens 45.022 Plastikverschlüsse von Getränkeflaschen am „Markt der Nachhaltigkeit“ abliefern würden. Dieses Ziel war jedoch bereits innerhalb einer Stunde erreicht. Dafür hatten Kitas und Schulen gesorgt, die mit ganzen Säcken voll Plastikdeckeln dafür sorgten, dass am Schluss mehr als 125.000 Verschlüsse in den vorgesehenen Behältnissen landeten. Als gute Verlierer spendeten Jens Ohde, Geschäftsführer der GAB Umweltservice, und die AWO Bildung und Arbeit, vertreten durch Geschäftsführer Martin Meers, insgesamt 2552 Euro an die der Evangelischen Kindertagesstätte Heilig-Geist im Ostermannweg.
Nach der Eröffnung des Marktes durch Landrat Oliver Stolz, dem Schirmherrn der Veranstaltung, führte Radiomoderator Peter Bartelt durch das muntere Programm. Dabei sorgte besonders die Trommelgruppe RambaZamba der Lebenshilfe für Stimmung. Auch das Husumer Duo „IN2PARTS“ und ihre eigens zum Thema komponierten Songs fanden neue Fans auf dem Marktplatz. Für weitere musikalische und sogar tänzerische Darbietungen sorgten Kitas und Schulen.
In Form eines Interviews erläuterten Jens Ohde und Christine Mesek, Geschäftsführerin der azv Südholstein, die Probleme, die ihnen Plastik bereitet. Während die azv Plastikteilchen aus dem Wasser herausfiltern muss, die zum Beispiel über die Toiletten ihren Weg zu den Klärwerken finden, bereitet der GAB Umweltservice vor allem das Plastik im Biomüll große Sorgen. „Plastik können wir im Kompost nicht gebrauchen“, betonte Ohde.
Neben der AWO BA und der GAB Umweltservice sowie der azv Südholstein hatten sich der Kreis und die Stadt sowie die Stiftung Hamburger Arbeiter-Kolonie – Schäferhof maßgeblich an der Organisation des Marktes der Nachhaltigkeit beteiligt. Mit der Plastikdeckel-Aktion wird hingegen eine Aktion des Rotary-Clubs im Kampf gegen die Kinderlähmung unterstützt. Der Erlös aus dem Verkauf von 500 Deckeln reicht aus, um eine Polioimpfung bezahlen. Der gesamt Markt wurde ermöglicht durch eine Zuwendung aus der schleswig-holsteinischen BINGO!-Umweltlotterie.