Organisation "mit Geld gar nicht zu bezahlen"

Glückstadt, 08.06.2020 – Mit einem bunten, multikulturellen Fest hat die Tafel Glückstadt ihr 15+2-jähriges Bestehen gefeiert. „Ich finde es schlimm und traurig, dass es sie geben muss, aber ich bin auch glücklich, dass es sie gibt. Ihre Organisation ist mit Geld gar nicht zu bezahlen“, lobte der Steinburger Kreispräsidenten Peter Labendowicz die Arbeit des Tafel-Teams und gratulierte ihm zu einer „täglichen Meisterleistung“.

Wie Tafelkoordinator Horst-Günther Scheer betonte, ist die Arbeit der Glückstädter Tafel in den vergangenen Jahren stetig gewachsen. Während sie 2006 lediglich an zwei Tagen pro Woche geöffnet hatte und dabei jeweils 15 bis 20 Personen versorgte, sind es heute vier Öffnungstage, an denen jeweils 60 Personen Lebensmittel empfangen. Insgesamt liegt die Zahl der Kunden mittlerweile bei etwa 2000.

Zu Beginn der Feier hatte Martin Meers, Geschäftsführer der AWO Bildung und Arbeit, darauf hingewiesen, dass zwar das Jubiläumsfest um zwei Jahre verschoben werden, die Tafel selbst aber auch in schwersten Corona-Zeiten keinen Tag schließen musste. Er machte deutlich, dass es bei der Tafelarbeit um mehr gehe, als um die bloße Verteilung von Lebensmitteln an Bedürftige. Sie sei vielmehr ein wichtiger sozialer Treffpunkt in der Stadt.

Glückstadts Bürgermeister Rolf Apfeld ging in einer kurzen Ansprache auf das Konzept der Nachhaltigkeit ein. Er lobte die Arbeit des Teams, das dafür sorge, die Verschwendung von Lebensmittel zu reduzieren. Sven Martensen von Jobcenter Steinburg erinnerte an die langjährige Zusammenarbeit. Zahlreiche Menschen sind in den vergangenen 17 Jahren durch Arbeitsgelegenheiten gefördert und auf den ersten Arbeitsmarkt vorbereitet worden.

Die Feier, die mit einer Versteigerung von Raritäten zugunsten der Tafel zu Ende ging, wurde von Radiomoderator Peter Bartelt moderiert. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Hamburger Band Gutzeit mit eigenen Liedern.

Betriebsleiterin Eva Borth und Tafelkoordinator Horst-Günther Scheer (Mi.) im Gespräch mit Moderator Peter Bartelt. (Foto AWOBA/Kienitz)

Kreispräsident Peter Labendowicz, hier mit Moderator Peter Bartelt, lobte die Arbeit der Tafel als „unbezahlbar“. (Foto AWOBA/Kienitz)