Zwölf Wohneinheiten für Menschen mit psychischen Behinderungen
Erster Spatenstich in der Pinneberger Mühlenstraße / Neues Angebot im Kreis bislang einzigartig
Pinneberg - In Pinneberg entstehen zwölf Wohneinheiten für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die AWO Bildung und Arbeit gemeinnützige GmbH investiert insgesamt mehr als 1,5 Millionen Euro für den behindertengerechten Neubau in der Mühlenstraße. "Wir rechnen damit, dass die Bauarbeiten bis Ende des Jahres abgeschlossen und die Wohnungen spätestens Anfang 2017 bezugsfertig sein werden", erläuterte Martin Meers, Geschäftsführer der AWO Bildung und Arbeit, anlässlich des ersten Spatenstichs in Anwesenheit von Bürgermeisterin Urte Steinberg und weiteren Gästen aus sozialen Einrichtungen, Stadt und Kreis. Ermöglicht wurde der Bau auch durch den Zuschuss der Stiftung Aktion Mensch in Höhe von 110.000 Euro.
Das dreigeschossige Gebäude, das die zwölf Wohneinheiten beherbergt, entsteht in einer Baulücke zwischen den Wohnhäusern der Stiftung "Wir helfen uns selbst" an der Stelle, an der früher das Walter Dunkel Haus der AWO Pinneberg stand. Die Stiftung unterstützt das Projekt maßgeblich. Das Konzept von Architekt Stefan Blohm sieht eine helle und offene Gestaltung der Räume, verschiedene Aufenthaltsmöglichkeiten, Ladestationen für Rollstühle sowie Begegnungsmöglichkeiten in jedem Stockwerk vor. Das Gebäude wird im Standard KfW 15, auch Passivhaus genannt, errichtet und garantiert dauerhaft niedrige Heizkosten für die Bewohner. Ein großzügiger, begrünter Außenbereich soll jedem Bewohner einen sogenannten "Freisitz" bieten, um sich dort bei entsprechender Witterung häufig und lange aufhalten und wohlfühlen zu können.
Grundsätzlich richtet sich das im Kreis Pinneberg bislang einzigartige Wohnangebot an psychisch erkrankte Menschen, die über ein gewisses Maß an Selbständigkeit verfügen, aber ohne persönliche Betreuung, Unterstützung und Förderung nicht allein leben können. Einige der Bewohner leiden zudem unter zusätzlichen körperlichen Behinderungen und Erkrankungen.
Das Projekt ermöglicht den Bewohnern des neuen Gebäudes ein deutlich größeres Maß an Teilhabe am "normalen" Leben, folgt also vor allem dem Gedanken der Inklusion. Bei dem niedrigschwelligen Übergang in eine ambulante Wohnform werden die Bewohner von Mitarbeitern begleitet, die ihnen vertraut sind, so dass eine Kontinuität in der persönlichen Beziehung zu bisherigen Ansprechpartnern gewahrt bleibt.
Am ersten Spatenstich beteiligten sich neben der stellvertretenden Bürgervorsteherin der Stadt Pinneberg, Ulrike Bues, und AWO-Geschäftsführer Martin Meers auch der AWO-Kreisvorsitzende Hans-Jürgen Damm, Hans-Dieter Kleine, Aufsichtsratsvorsitzender der AWO Bildung und Arbeit, sowie Stephan Blohm, Geschäftsführer der passivbau Blohm Wohn- und Gewerbebau.
Gemeinsam geht der erste Spatenstich besser (v.li.): Hans-Jürgen Damm, Hans-Dieter Kleine, Martin Meers, Ulrike Bues und Stephan Blohm. (Foto: AWO BA/Kienitz)