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aktuell_2018-06-15

Rollstühle und Gehhilfen aus den Kreisen Steinburg und Pinneberg in Burkina Faso angekommen

burkinafaso2018

Im Lager der Krankenstation werden die gespendeten Gehhilfen sortiert und schließlich an die kranken und behinderten Menschen ausgegeben. In der Werkstatt werden defekte Rollstühle umgebaut oder repariert. (Fotos: Sahel e.V.)

Itzehoe/Tornesch/Ouagadougou – Nur selten müssen orthopädische Hilfsmittel eine so lange Reise hinter sich bringen. Gut sechs Wochen benötigte ein Container des Sahel e.V., um vom Sammellager der Hilfsorganisation in Neumünster nach Burkina Faso zu gelangen. Neben dringend benötigten medizinischen Hilfsmitteln und Freizeitartikel für Waisenhäuser waren diesmal auch Gehhilfen, Rollstühle und einiges mehr „an Bord“, die aus einer Sammelaktion der GAB Umwelt Service, der Abfallwirtschaft des Kreises Steinburg und der AWO Bildung und Arbeit (AWO BA) stammen. Mittlerweile haben viele fleißige Hände des Projekts AMPO (Verein zum Schutz von Waisen - Das Gute geht nie verloren), den dicht bepackten Container geleert und die Hilfsmittel an die entsprechenden Stellen weitergeleitet.

Auf den Sandwegen des afrikanischen Wüstenstaates kommen Rollatoren nur wenig zum Einsatz. Rollstühle und Gehhilfen sind jedoch begehrt. „Dabei handelt es sich um zwar gebrauchte, aber ansonsten völlig einwandfreie und weitgehend wartungsarme Hilfsmittel“, erläutert AWO BA-Geschäftsführer Martin Meers.

Bevor alles verteilt werden konnte, galt es jedoch, einige bürokratische und logistische Hürden zu meistern. Nachdem die sperrigen Gegenstände verstaut waren, folgten die Zollerklärung und die Zollabnahme. In der ersten Etappe ging es dann zum Hamburger Hafen, wo der Container nach Lomé Togo verschifft wurde. Per LKW folgte schließlich der Transport nach Ouagadougou in Burkina Faso, wo die Hilfsmittel schon sehnsüchtig erwartet wurden.
„Das Lager unserer Krankenstation ist dank der zahlreichen Gehhilfen aus dem Kreis Pinneberg nun wieder gut gefüllt und unser Physiotherapeut Roc freut sich, dass er seine kleinen und großen Patienten mit diesen praktischen Hilfsmitteln unterstützen kann“, berichtet Babette Otto vom Sahel e.V.

Was in Deutschland als Selbstverständlichkeit gilt, ist in Burkina Faso selten oder unbezahlbar für den größten Teil der Bevölkerung. In den Projekten erhalten die Menschen gegen einen geringen symbolischen Beitrag medizinische Behandlung und Medikamente oder Hilfsmittel. Damit erreicht AMPO jährlich mehr als 40.000 Menschen - die Hälfte von ihnen Kinder -, die sich eine Behandlung in einem öffentlichen Krankenhaus nicht hätten leisten können. Im Wüstenstaat existiert kein flächendeckendes Gesundheitssystem; auf 20.000 Menschen kommt nur ein Arzt und Behandlungen müssen aus eigener Tasche bezahlt werden. Deshalb leistet das Projekt nicht nur die konkrete medizinische Hilfe, sondern unterstützt Waisenkinder auch dabei, sich in medizinischen Berufen auszubilden.

Sahel und AMPO sind von der ehemaligen Plönerin Katrin Rohde gegründet worden, die seit 1995 in Burkina Faso lebt und dort unter anderem ein Waisenhaus und eine Krankenstation aufgebaut hat. Angeschlossen ist auch eine Rollstuhlwerkstatt, die die behinderten Menschen in der Region mit Hilfsmitteln versorgt und dabei in besonderem Maße auf Spenden angewiesen ist. In Deutschland wird der Verein vom Vorsitzenden Andrew Sharp geführt, die Geschäftsstelle in Plön leitet Ricarda Walzel-Dittrich.

Informationen zum AMPO-Projekt in Burkina Faso im Internet unter www.sahel.de.