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aktuell_2021-01-27

Glückstädter Tafelarbeit am Limit

Ehrenamtler ermöglichen Ausgabe von Lebensmitteln unter erschwerten Bedingungen

 

Glückstadt, 27.01.2021 – Seit Beginn des Lockdowns hat sich auch die Tafelarbeit in Glückstadt verändert. Verstärkte Hygienemaßnahmen, weniger Personal, schwierige Beschaffung der Lebensmittelspenden. Die verbliebenen haupt- und ehrenamtlichen Kräfte arbeiten am Limit, um die Versorgung von sozial schwachen Einzelpersonen und Familien aufrecht zu erhalten.

„Wir sind alle täglich dem Risiko ausgesetzt, uns mit dem Coronavirus zu infizieren. Daher haben wir auch strenge Regeln eingeführt, die nicht bei jedem Kunden gleichermaßen gut ankommen“, weiß Eva Borth zu berichten, die als Technische Assistentin die Tafelausgabe vor Ort leitet. Für jede Bedarfsgemeinschaft ist die Ausgabe auf einen Besuch pro Woche beschränkt. Zudem dürfen nur maximal zwei Personen gleichzeitig die Tafel betreten. Andernfalls lassen sich die Abstandsregeln nicht mehr einhalten. Auch auf das Tragen der medizinischen Masken wird stets geachtet.

Die Tafel, die im zurzeit geschlossenen Sozialkaufhaus untergebracht ist und von der AWO Bildung und Arbeit betrieben wird, versorgt etwa 1700 bedürftige Personen in Glückstadt und Umgebung. Dabei legt der ehrenamtliche Fahrer mit seinem Kühlfahrzeug täglich bis zu 100 Kilometer zurück, um die von Supermärkten und Discountern gespendeten Lebensmittel abzuholen. „Wir haben nicht mehr so viel Ware, wie vor dem Lockdown. Aber wir sind ja auch kein Vollsortimenter und können nur die Lebensmittel ausgeben, die wir gespendet bekommen“, so Eva Borth. Das stoße zuweilen auf Unverständnis bei einigen Kunden, die nicht die gewünschten Nahrungsmittel bekommen können.

Die Öffnung der Tafel kann mittlerweile nur noch aufrechterhalten werden, weil sich neben den wenigen hauptamtlichen Kräften auch ehrenamtliche Mitarbeiter täglich mit viel Herzblut engagieren. Denn die Mitarbeitenden aus den Arbeitsgelegenheiten, die durch die Tätigkeit in der Tafel und im Sozialkaufhaus wieder an den ersten Arbeitsmarkt herangeführt werden sollen, müssen aufgrund der Pandemie zu Hause bleiben. „Die verbliebenen Tafelmitarbeiter machen da einen ganz tollen Job. Immerhin mussten in anderen Regionen Deutschlands viele Tafeln bereits schließen, weil sie keine Kapazitäten mehr hatten. Wir können durch das Engagement unser Angebot zumindest in reduzierter Form noch aufrechterhalten“, erklärt Julia Duda, die als Regionalleiterin für die Sozialkaufhäuser und die Tafel im Kreis Steinburg zuständig ist. Um länger durchalten zu können, benötige besonders die Glückstädter Tafel Lebensmittel, vor allem aber Geldspenden zum Beispiel für das Benzin des Kühltransporters.

Tafel Glückstadt

Mitarbeitende der Tafel Glückstadt vor der Ausgabe von Nahrungsmitteln an bedürftige Familien. (Foto: AWO BA)