BrAWO-Center Bad Oldesloe als Müllhalde missbraucht

Bad Oldesloe, 06.07.2021 – Wenn Johann Braun montags in sein BrAWO-Center kommt, wirft er zu allererst einen Blick auf Parkplätze und Hinterhof. Oft ein trauriger Anblick, denn nicht selten ist alles mit ungewünschten Möbelteilen, durchgelegenen Matratzen und zuweilen auch mit Plastik-Unrat vollgestellt. Am vergangenen Montag waren es auch ein völlig verspakter Kühlschrank und eine nicht mehr gebrauchsfähige Waschmaschine. Immer wieder entledigen sich einige Menschen ihrer sperrigen Ausstattung einfach, indem sie sie nachts oder am Wochenende vor dem BrAWO-Center Bad Oldesloe abladen und schleunigst wieder verschwinden. Und da der Krempel dort bis zu 48 Stunden unbewacht herumliegt, wird er von anderen Personen auch schon mal durchwühlt und die Unordnung sogar noch vergrößert. „Wenn es dann noch regnet, haben wir hier am Montagmorgen einen Haufen Müll, den wir überwiegend kostenpflichtig entsorgen müssen“, berichtet der Technische Assistent der Einrichtung.

Damit sind Institutionen betroffen, die eigentlich für die Bedürftigen geschaffen wurden. „Wir wirtschaften mit knappen Ressourcen, um die gespendeten Möbel und andere Waren für wenig Geld an die abzugeben, die mit einem geringen Einkommen auskommen müssen. Die zusätzlichen Kosten für die Müllentsorgung belasten uns daher sehr“, so Johann Braun weiter.

Wer für das BrAWO-Center Bad Oldesloe etwas Gebrauchtes, aber gut Erhaltenes spenden möchte, sollte sich am besten während der Öffnungszeiten unter der Telefonnummer 0 45 31 - 80 40 810 melden. Gesucht sind zurzeit besonders funktionierende Waschmaschinen und Kühlschränke sowie Fahrräder und kleinere Möbel. Große Schrankwände sind hingegen wenig gefragt, weil die bedürftigen Familien oft gar nicht über genügend Raum dafür verfügen.
Grundsätzlich werden im BrAWO-Center drei Ziele verfolgt: Zum einen werden gespendete Gegenstände sehr günstig an bedürftige Familien verkauft, zum anderen sorgen sie für sinnvolle Beschäftigung für Menschen in Arbeitsgelegenheiten (AGH). Darüber hinaus landen brauchbare Dinge nicht einfach auf dem Sperrmüll, sondern werden wieder in den Verwertungskreislauf gebracht. Träger der Sozialkaufhäuser ist die AWO Bildung und Arbeit gemeinnützige GmbH, die ähnliche Einrichtungen auch in anderen Kreisen Schleswig-Holsteins betreiben.